Kaltgetränk zum Frühstück
Wenn man Vater das Wort „Kaltgetränk“ verwendet, dann meint er damit üblicherweise Bier. Vielleicht auch manchmal ein beliebiges alkohalhaltiges Getränk. Im wesentlichen aber Bier. Wenn ich in letzter Zeit von einem Kaltgetränk rede (was ich ja eigentlich nicht tue, außer hier, aber wenn ich es tun würde, dann – und so), denke ich dabei an kalten Kaffee. Also keinen, der mal heiß war, dann zu lange rumstand, immer lauwärmer wurde und schließlich kalt (aber damit ja angeblich schön macht). Nein, gemeint ist Kaffee, der von vorherein schon kalt verkauft wird, möglichst kalt bleiben sollte und kalt getrunken wird. Den es der amerikanischen Unsitte entsprechend in allen möglichen Geschmacksrichtungen gibt – Vanille, Choco, White, Was-weiß-ich ... nur nicht in „Geschmacksrichtung Kaffee“. White kann ich übrings ganz und gar nicht empfehlen, Vanille geht noch. Wobei es ja vor allem die Mischung aus Koffein, Kälte und scheußlichem Geschmack ist, von dem ich mir den erhofften Aufwach-Effekt erwarte. Es funktioniert, aber bei fünf solchen Teilen am Tag wird es halt teuer. Früher hatte ich günstigere Methoden, meine Nachtaktivität auszugleichen ... Ganz früher war da mal der Klassiker Mittagsschlaf. Wobei ganz früher einen Zeitpunkt meint, wo Nachtaktivität schon vorhanden war – irgendwann während der Schulzeit also. Es war aber auch noch genügend Angst vor dem Bestrafungs-System des Schulwesens vorhandenen, der bei der nächsten Stufe dann schon nicht mehr vorhanden war. Da war mir meine Zeit mittags dann zu schade, um sie zu verschlafen – also habe ich das einfach während der Schulzeit gemacht, und zwar daheim. Fand meine Mutter zwar nicht so toll, aber sie hat sich damit abgefunden. Aber Schule geht zu Ende, und später ist es mit dem Daheimbleiben bei Unlust und Müdigkeit dann nicht mehr so einfach. In der Phase waren die Wochenende dann die bevorzugte Schlafzeit. Nicht abends und nachts, natürlich. Aber die Zeit, in der ich daheim war, schlief ich meist. Aber dummerweise meint der Körper dann irgendwann, nicht mehr mitspielen zu müssen. Schon um zwei Uhr sämtliche Schlaf-Aktivitäten einstellen zu dürfen. Und natürlich trotzdem ständig nach Schlaf zu schreien. Bekommt hat er stattdessen Kaffee. Kalten Kaffee.
[Me | 29. Mär, 00:56 | 1 Kommentar | Kommentar verfassen ]
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Seele